About

20
Mai
2010

Football Austria

Nur ein kurzer Hinweis hier, dass ich nun drüben bei Football Austria mitschreibe, nachdem mir die AFL ja ziemlich ans Herz gewachsen ist. Catch 42 wird natürlich weiter mit NFL-Fokus bestehen, aber es kann durchaus sein, dass die Posting-Frequenz etwas abnimmt durch die neue Herausforderung.

Hätt' ich mir ja alles nie träumen lassen, als ich vor 53 Tagen beschlossen habe, über American Football zu schreiben.

29
Mrz
2010

Wiesengrund und Gridiron

Tada! Der Autor ist da! Hui, wie aufregend. Ich wollt kurz mal vorstellen, aus welcher Perspektive ich diesen Blog angehe, und was meine persönlichen Präferenzen sind, wenn es sich um American Football dreht. Bloggen ist so oder so subjektiv bis dort hinaus, und hier wollte ich nur kurz den Kontext bieten, in dem ihr meine Posts lozieren könnt.

Ich bin ein Neuling, mehr oder weniger, wenn es um die NFL geht. Sicher, das erste Spiel, das ich gesehen habe, ist über zehn Jahre her (Elway's Abschied), und ich habe seither mehr oder weniger regelmäßig die Superbowl im ORF verfolgt (Danke dafür!), aber die Superbowl selber eröffnet einem noch nicht eine ganze Sportart. In der Zeit formte ich aber schon etliche Grundprinzipien meiner heutigen NFL-Auffassung (z.B. dass ich mit den Patritos oder Kurt Warner nie und nimmer warm werden werde, und dass die Titans one yard short of meinem Kreislaufkollaps waren). Das erste non-Superbowl-Spiel, das ich zur Gänze sah, war der Overtime-Sieg der Giants gegen die Packers in den 07/08-Playoffs, gefolgt von der - wie bereits erwähnt - für diesen Blog titelgebenden, überragenden und sensationellen Superbowl 42. Der spielphilosophische Impact dieses Spiels war enorm: Defense kann in dieser mittlerweile im Alleingang von QBs dominierten Liga dennoch entscheidend sein. Und Laufspiel, Laufspiel, Laufspiel.

Das Jahr drauf sah ich erstmals die kompletten Playoffs, und gleich im ersten Wildcard-Spiel sah ich zu, wie ein Rookie ein Team aus der Asche in die Playoffs führte, nur um dort dem Druck nicht gewachsen zu sein, und gegen Warner einzugehen. Seither bin ich Falcons-Fan, auf Gedeih und Verderb. Der weitere Playoff-Verlauf war interessant, aber nicht weltbewegend.

2009 war dann die erste Season, die ich von Anfang an und so komplett, wie es halt mit ESPN America geht, verfolgt habe. Am meisten dazugelernt was Spielsysteme, Playcalling und Geschichte anbelangt. Es war eine wunderbare Saison für mich, wo ich mir einen Grundstock an Wissen aneignen konnte. Aufgrund der immer noch schier unglaublichen Dominanz des Passspiels across the league, war ich natürlich Jets-freundlich eingestellt in den Playoffs, was leider nicht half. Die Superbowl war (wie im Jahr davor) mehr eine Frage von "Welches Team hasse ich weniger?".

Abseits meiner Falcons-Obsession, bin ich grundsätzlich sehr freundlich eingestellt den Giants, Titans, Jets, Ravens und Chargers gegenüber. Nicht wirklich Fan, aber doch angetan bin ich von den Bills, Dolphins und Seahawks. Eher meh, aber nicht ganz furchtbar, sind die Eagles, Colts, Broncos und Panthers. Auf der absoluten No-Go-Liste finden sich die Pats, Cowboys und Saints. Alles andere ist open for debate. Diese Listen sind übrigens nur mein emotionales Inventar, jenseits davon hab ich z.B. kein Problem, Brees' unglaubliche Leistungen der letzten Jahre zu respektieren und zu loben. He does deserve it. Aber zwischen Leistung anerkennen und mögen ist halt doch noch ein Unterschied. :)

Philosophisch ist wie gesagt Laufspiel und Defense immer noch mein Lieblingsmodus, aber das hindert mich nicht daran, z.B. ein Fan von Bill Walshs West Coast Offense zu sein. Wie Football selber, ist auch unser Umgang damit im besten Falle mehrdimensional. Das ist vielleicht der wichtigste Aspekt an dem Sport, der mich fasziniert: Mehrdimensionalität als gelebtes Prinzip. Ich bin auch absolut angetan von dem Go-and-Stop-Gedanken der konsekutiven Plays, dass sich ein Spiel aus 100+ gleichgeschalteten Spielzügen zusammensetzt, wo jedes Mal 11 Mann versuchen, besser in sync zu sein, als die anderen 11 Mann, und das parallel, gleichzeitig, nicht hintereinander. Football ist für mich definitiv das Schach der Ballsportarten, und diese Sideline-Perspektive eines langzeit-planenden Coaches fasziniert mich daran. Versteht mich nicht falsch, Einzelleistungen sind toll, und sind immer gut für die "Wow!"s, die jeder Fan braucht (mich nicht ausgenommen), aber long-term betrachtet ist Football für mich der Teamsport schlechthin. Ich werde immer jubeln, wenn Brian Westbrook oder Maurice Jones-Drew sich auf der 1-Yard Linie hinlegen weil es the only smart thing to do ist (auch wenn ich selber natürlich auch zum Spaß Fantasy Football spiele; aber trotzdem, those plays are just awesome...). Ich genieße es, mehrere kleine 4-Yard-gains zu betrachten, auch wenn da nie ein Big Play dabei ist, der es in die Highlight-Reels schafft. Football wird für mich ebenso in 'all diesen kleinen Momenten entscheiden, wie in die großen. Konstanz is key. In all dem Chaos, dass die NFL Jahr für Jahr und Woche für Woche bietet, werden sich immer Big Plays finden, on und off the field, keine Frage, aber für mich zählen die Züge mehr, die es im Hintergrund schaffen eine Langzeitstrategie umzusetzen. Die fallen oft weniger auf als die Big Splashs, aber für mich macht das den Sport umso reizvoller.

So, das wär's glaub ich mal als Einleitung. Den Rest werdet ihr eh im Lauf der Zeit mitbekommen. ;)

27
Mrz
2010

1st Down

I firmly believe that any man's finest hour, the greatest fulfillment of all that he holds dear, is that moment when he has worked his heart out in a good cause and lies exhausted on the field of battle - victorious.

Wie Oliver Stone, kann auch ich es mir nicht verkneifen, meine mediale Hommage an den feinen Sport des American Football mit jenem Vince Lombardi-Zitat zu eröffnen, das am besten zusammenfasst, aus welchem Verständnis von Kampf, Ausdauer und Ehre sich dieser Sport entwickelt hat. Es ist die ursprüngliche Quintessenz eines ursprünglichen Genies von Coach, und es kann und soll als Ausgangspunkt einer jeden spannend Auseinandersetzung mit American Football dienen.

Aber, aber, ein Wicht, der denkt, dass American Football dort auch aufhört. Sogar meine spärliche geschichtliche Perspektive auf diesen ungemein komplexen Sport hat schon zu Tage gebracht, dass sich im Laufe der Jahrzehnte unterschiedlichste Ideen, Philosophien und Frameworks gebildet haben, die den Sport zu jenem reizvollen Kuddelmuddel machen, das er heute ist. Wir wissen mittlerweile nicht nur von einer sehr eindimensionalen Auffassung des Sports als Kampf, wir wissen von trash talkern und Superstars, dem Sport als Inszenierung, wir wissen sogar von zurückhaltenden und höflichen Teams, dem Sport als kontemplativen Prozess der Selbstfindung, wir wissen vom Sport als historische Disziplin, dem Sport als Zukunftsvision, dem Sport als Statistik, dem Sport als Humor, dem Sport als System und dem Sport als Ausdruck und Konstrukteur gesellschaftlicher Verhältnisse. Dieser Blog wird versuchen, alle diese faszinierenden Aspekte des American Football zu beleuchten und zu kommentieren.

Der Name "Catch 42" kommt hierbei aus mehreren Ecken. Er bezieht sich einerseits auf den Catch-22, einem logischen Paradox im Stile einer no-win-Situation, die für etliche Momente des American Football durchaus charakteristisch ist. Andererseits ist es einer der vielen Nicknames, die jener legendäre Pass in Superbowl 42 erhalten hat, jenem Moment, wo ich das allererste Mal mich vor meinen Fernseher gekniet habe, die Fäuste in der Luft, und ein leichtes Zittern in der jubilierenden Stimme, die von sich gab, dass es die Giants vielleicht doch schaffen könnten. Der Moment, wo ich dem Sport erstmals verfallen bin. Außerdem ist 42 die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest, was uns hier bei Catch 42 den nötigen Weitblick sichern soll.

In den kommenden Tagen und Wochen werden unterschiedlichste Inhalten folgen, von einer Vorstellung der Autoren, über subjektive Team-Zusammenfassungen der einzelnen Teams, über Draft-Berichte, immer wieder wichtige NFL-News mittendrin, der eine oder andere Erlebnisbericht von unseren AFL-Besuchen, und noch vieles mehr bevor die Season losgeht. Keine Sorge, dieser Blog covert großteils die gesamte NFL, ohne konkrete Präferenz, ist also kein Fan-Blog eines bestimmten Teams. Auch wenn wir natürlich unsere Leidenschaften wohl kaum verheimlichen werden können... ;-)

Auf bald.

Catch 42

------------------

Catch 42 ist ein Wiener Blog über American Football und die NFL.
1st Down!

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Aktuelle Beiträge

2009 Review: Indianapolis...
(In der Rubrik 2009 Review werden die letztjährigen...
wiesengrund - 18. Juli, 15:58
2009 Review: Houston...
(In der Rubrik 2009 Review werden die letztjährigen...
wiesengrund - 16. Juli, 15:23
Underneath 140710
Mein neues Lieblingszitat von Favre? "The damage...
wiesengrund - 14. Juli, 19:51
Austrian Bowl XXVI
Ich bin dann mal in Innsbruck. Für diejenigen, die...
wiesengrund - 9. Juli, 09:20
2009 Review: Green Bay...
(In der Rubrik 2009 Review werden die letztjährigen...
wiesengrund - 9. Juli, 00:32

Status

Online seit 5143 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 18. Juli, 16:07

Credits

...



(No) Fun League
2009 Review
2010 Draft
2010 Preseason
About
AFL
Lesestoff
NFL News
TV Programm
Underneath
X & O
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren