2009 Review: Cincinnati Bengals
(In der Rubrik 2009 Review werden die letztjährigen Saisonen aller 32 NFL-Teams kurz aus meiner Perspektive zusammengefasst, inklusive Schlüsselmomenten, subjektiver Bewertung und Ausblick auf 2010, soweit derzeit möglich.)
Ich mag die AFC North prinzipiell. Ich mag die Division der Defense, die Division des Laufspiels. Ich mag die Bengals auch, vor allem, wenn sie 2009 ein 4-11-1 in ein 10-6 umwandeln und eben diese Division, die jene Feinheiten hervorhebt, die ich an dem Sport so mag, dominieren. Die Bengals hatten mit weniger gerechnet. Coach Marvin Lewis hat zwar den Divisions-Titel als Ziel angegeben in der Offseason, und auch die richtigen Moves dazu gemacht, aber so ganz konnte wohl niemand glauben, dass das wirklich klappen würde. Lewis wurde für den Turnaround gegen alle off-field adversity zum Coach of the Year gewählt, und die Bengals standen plötzlich in den Playoffs, wo sie gegen die Jets herzlos verloren, als ob es sich nur um eine Bonusrunde handelte für eine tolle Saison, die sie schon im Kopf abgeschlossen hatten (2008 passierte in Atlanta ähnliches). Was schade ist, aber für die Zukunft sicher lehrreich sein wird.
What happened? In der Defensivschlacht gegen die Broncos in Woche 1 entscheidet schieres Glück im Herzschlagfinale, dass die Bengals mit 0-1 in die Saison starten. Nach einem Rebound-Sieg in Green Bay folgte aber der defining stretch der Season: 3 Divisonsspiele in Folge, die alle drei mit 3 Punkten Abstand gewonnen werden. Ab da sind die Bengals plötzlich am Radar. In Woche 3 werden die Steelers mit viel Glück und einem last second effort bezwungen, quasi die Umkehrung der Woche 1-Dramaturgie. In Woche 4 gewinnen sie zu knapp in Cleveland (Special Teams sollten nicht extra points in zwei Spielen hintereinander versauen), zum dritten Mal in Comeback-Mode, und in Woche 5 werden die Ravens ebenfalls in letzter Sekunde niedergerungen. In diesem Stretch geschehen auch die erwähnte widrigen Umstände, die diese Siege erst so richtig emotional werden ließen: 3 Spieler hatten Familie in American Samoa, das in der Zeit von einem Tsunami getroffen wurde, und Defensive Coordinator Mike Zimmers Frau verstarb. Das Team hielt zusammen, vernichtete die Bears in einem perfekten Match und kam zurück aus der bye nur um nocheinmal die Ravens und nocheinmal die Steelers zu schlagen, letzteres in einem Spiel ohne offensiven TD und mit einem erneuten missed PAT. Dass RB Cedric Benson, Herzstück der Offense, zwei Spiele wegen Verletzung fehlte, äußerte sich sofort in einem bitteren Loss gegen Oakland (!), aber der Umfaller konnte nichts an der Wahrnehmung ändern, die so viele am Anfang der Saison für unmöglich gehalten hatten: Die Bengals waren for real. Nicht ganz Olymp, wie die Niederlagen gegen Superbowl-Contenders Vikings und Chargers zeigten, aber for real. Der Tod von WR Chris Henry war ein weiterer bitterer Seitenhieb auf die Team-Mentalität, aber die Saison endete mit 10-6 in einem fast schon unwirklichen Sweep der Division und dem von Lewis angepeilten Divisionstitel. Schade, dass die Saison wirklich dort endete.
What's coming? Es gibt eigentlich nur Gründe, Gutes von der kommenden Saison zu erwarten. Das Passspiel wird aufgrund von Erstrundendraftpick TE Jermaine Gresham eine komplett neue Dimension erhalten, und wenn Laufspiel und Defense weiter so dominant bleiben (Warum sollten sie nicht? Die Defense ist eine der jüngsten der NFL.) und sich die Special Teams stabilisieren lassen, ist das hier ein absoluter Playoff-Contender. Die Steelers werden nicht aufholen mit der Big Ben-Sperre. Die Ravens müssen an viel mehr Punkten für Konsistenz sorgen als die Bengals. Und die Browns müssen mal anfangen, zu spielen. So, wie die Division jetzt aussieht, sind die Bengals Favorit, sie wieder zu gewinnen, keine Frage.
Ich mag die AFC North prinzipiell. Ich mag die Division der Defense, die Division des Laufspiels. Ich mag die Bengals auch, vor allem, wenn sie 2009 ein 4-11-1 in ein 10-6 umwandeln und eben diese Division, die jene Feinheiten hervorhebt, die ich an dem Sport so mag, dominieren. Die Bengals hatten mit weniger gerechnet. Coach Marvin Lewis hat zwar den Divisions-Titel als Ziel angegeben in der Offseason, und auch die richtigen Moves dazu gemacht, aber so ganz konnte wohl niemand glauben, dass das wirklich klappen würde. Lewis wurde für den Turnaround gegen alle off-field adversity zum Coach of the Year gewählt, und die Bengals standen plötzlich in den Playoffs, wo sie gegen die Jets herzlos verloren, als ob es sich nur um eine Bonusrunde handelte für eine tolle Saison, die sie schon im Kopf abgeschlossen hatten (2008 passierte in Atlanta ähnliches). Was schade ist, aber für die Zukunft sicher lehrreich sein wird.
What happened? In der Defensivschlacht gegen die Broncos in Woche 1 entscheidet schieres Glück im Herzschlagfinale, dass die Bengals mit 0-1 in die Saison starten. Nach einem Rebound-Sieg in Green Bay folgte aber der defining stretch der Season: 3 Divisonsspiele in Folge, die alle drei mit 3 Punkten Abstand gewonnen werden. Ab da sind die Bengals plötzlich am Radar. In Woche 3 werden die Steelers mit viel Glück und einem last second effort bezwungen, quasi die Umkehrung der Woche 1-Dramaturgie. In Woche 4 gewinnen sie zu knapp in Cleveland (Special Teams sollten nicht extra points in zwei Spielen hintereinander versauen), zum dritten Mal in Comeback-Mode, und in Woche 5 werden die Ravens ebenfalls in letzter Sekunde niedergerungen. In diesem Stretch geschehen auch die erwähnte widrigen Umstände, die diese Siege erst so richtig emotional werden ließen: 3 Spieler hatten Familie in American Samoa, das in der Zeit von einem Tsunami getroffen wurde, und Defensive Coordinator Mike Zimmers Frau verstarb. Das Team hielt zusammen, vernichtete die Bears in einem perfekten Match und kam zurück aus der bye nur um nocheinmal die Ravens und nocheinmal die Steelers zu schlagen, letzteres in einem Spiel ohne offensiven TD und mit einem erneuten missed PAT. Dass RB Cedric Benson, Herzstück der Offense, zwei Spiele wegen Verletzung fehlte, äußerte sich sofort in einem bitteren Loss gegen Oakland (!), aber der Umfaller konnte nichts an der Wahrnehmung ändern, die so viele am Anfang der Saison für unmöglich gehalten hatten: Die Bengals waren for real. Nicht ganz Olymp, wie die Niederlagen gegen Superbowl-Contenders Vikings und Chargers zeigten, aber for real. Der Tod von WR Chris Henry war ein weiterer bitterer Seitenhieb auf die Team-Mentalität, aber die Saison endete mit 10-6 in einem fast schon unwirklichen Sweep der Division und dem von Lewis angepeilten Divisionstitel. Schade, dass die Saison wirklich dort endete.
What's coming? Es gibt eigentlich nur Gründe, Gutes von der kommenden Saison zu erwarten. Das Passspiel wird aufgrund von Erstrundendraftpick TE Jermaine Gresham eine komplett neue Dimension erhalten, und wenn Laufspiel und Defense weiter so dominant bleiben (Warum sollten sie nicht? Die Defense ist eine der jüngsten der NFL.) und sich die Special Teams stabilisieren lassen, ist das hier ein absoluter Playoff-Contender. Die Steelers werden nicht aufholen mit der Big Ben-Sperre. Die Ravens müssen an viel mehr Punkten für Konsistenz sorgen als die Bengals. Und die Browns müssen mal anfangen, zu spielen. So, wie die Division jetzt aussieht, sind die Bengals Favorit, sie wieder zu gewinnen, keine Frage.
wiesengrund - 7. Mai, 18:22 - 2009 Review